Rechtsanwältin Katharina Braun ( www.rechtsanwaeltin-braun.at ) hat eine eigene Kanzlei in Wien, und ist spezialisiert auf Familienrecht und Medienrecht. Katharina Braun hat zuvor jahrelang für den ORF als Fernsehredakteurin gearbeitet. Für Tageszeitungen wie „ die Presse“ war sie als freie Journalistin tätig. Braun verfügt auch über eine Mediationsausbildung. Einmal im Monat interviewt sie auf Radio Sol ( Ukw 95,5 und 105,1) Leute aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Kunst und Wirtschaft.
Ihr Wunsch für uns Frauen:
Frauen sollen noch viel frecher und wilder sein.
Braun: „ Es gibt so viele kluge tüchtige Frauen, viele verfügen über eine sehr gute Ausbildung. So sind in etwa 50 % der Jusstudenten weiblich, doch in der Anwaltei liegt der Anteil der Frauen gerade mal bei 21%. Die Leistung von Frauen ging in der Geschichte oft unter, Frauen wurden auf „KKK“ ( Kinder, Küche, Kirche) oder die Rolle eines Dekoweibes reduziert. Managerinnen müssen sich in Interviews oft viel mehr Fragen zu ihrem Privatleben und ihrem Partner gefallen lassen, als dies bei Männern der Fall wäre. Es wird versucht Frauen ihre Leistung zu schmälern, indem man sie auf ihr Äußeres reduziert. Zeigt eine Frau ab 40 Ecken und Kanten und tritt energisch für ihre Überzeugen ein, so wird dies damit abgetan, dass die Frau hysterisch, ja abgespannt sei und wird ihr so kein Gehör geschenkt. Es gebe ungemein viel Reformbedarf im Familienrecht ( zB Pensionssplitting, Unterhalt auch für die Lebensgefährtin, wenn diese ein kleines gemeinsames Kind betreut, und deshalb weniger arbeiten kann), damit sich Frauen und Männer endlich wirklich gleichberechtigt gegenüberstehen. Nach wie vor werden Frauen, so auch im künstlerischen Bereich, oft schlechter als Männer entlohnt und wird der Tätigkeit einer Frau von der Gesellschaft weniger Bedeutung zugeteilt. Denn hat der Partner einer Frau einen gut bezahlten Job so läuft die Frau Gefahr bei betrieblichen Einsparungsmaßnahmen als Erste vom Arbeitgeber gekündigt zu werden, da gemeint wird, dass die Frau aufgrund des Einkommens des Mannes ja eh nicht auf den Job angewiesen sei. Umgekehrt ist dies bei Männern nicht der Fall.
Als Frau stark und selbstbewusst zu sein, schließt Weiblichkeit nicht aus. Es ist Zeit damit aufzuhören sich irgendwelchen gesellschaftlich vorgegebenen Rollenbilder zu unterwerfen.
Es ist toll eine Frau zu sein, dies in jedem Alter. Schönheit und Klugheit schließen sich nicht aus. Lasst uns das Leben als Löwin genießen.